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Kann eine Millionenmetropole wirklich umweltfreundlich sein? Genau damit experimentiert die französische Hauptstadt Paris im Rahmen ihrer Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 2024.
Der Bereich des Eiffelturms in Paris war und ist mit vielen Bäumen bedeckt. |
Der Eiffelturm, der Louvre, der Arc de Triomphe oder die Kathedrale Notre Dame ... sind berühmte Orte, die Paris zu einer der meistbesuchten Städte der Welt machen. Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt der französischen Hauptstadt, den man nicht ignorieren kann: überfüllte Boulevards, Straßenlärm und Müll.
Glücklicherweise gibt es in der Stadt eine wachsende Zahl grüner Initiativen, um dem entgegenzuwirken. Von Industriegebieten, die in Parks umgewandelt wurden, bis hin zu Apps, die dazu anregen, zu Fuß zu gehen, anstatt mit dem Auto zu fahren. Im 18. Arrondissement von Paris befindet sich das Ökokulturprojekt Recyclerie auf der alten Eisenbahnstrecke Petite Ceinture, einer 32 km langen Ringbahn, die um Paris führt und nicht mehr in Betrieb ist. Im Laufe der Jahre konnte dank des Projekts der Raum um die Gleise herum mit Grün gefüllt werden. Auch Cafés und Stadtgärten entlang der Gleise wurden begrünt. Viele Geschäfte sind auf Bio-Lebensmittel und Naturweine umgestiegen. Es gibt sogar Gemüsegärten und Hühnerställe in kleinen städtischen Bauernhöfen. Oder die Coulee verte Rene-Dumont, eine 4 km lange, stillgelegte Hochbahn in der Nähe der Place de la Bastille im Stadtzentrum, die in einen „schwebenden Park“ umgewandelt wurde, der zum Spazierengehen einlädt.
Es ist keine Überraschung, dass alte Bahngleise in Paris umgenutzt werden, da Frankreich und Europa zunehmend in nachhaltige Entwicklung investieren. Trotz des gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs sind viele Pariser in den letzten Jahren auf das Fahrrad umgestiegen. Das Radwegenetz wird kontinuierlich ausgebaut.
Heutzutage muss man nicht mehr in einen klassischen Touristenbus steigen, um Paris zu erkunden. Touristen können einen nachhaltigeren Ansatz wählen, indem sie die App „Balades Paris Sustainability“ (Spaziergänge im nachhaltigen Paris) nutzen. Die von der Stadt entwickelte App ermöglicht es, die Grünflächen von Paris gemütlich zu Fuß zu erkunden. Über 20 Routen führen durch die meisten Stadtviertel. Im Südosten von Paris wurde der ehemalige Güterbahnhof Cité Fertile in eine riesige Ökozone mit rund 250 Pflanzenarten umgewandelt. Diese urbane Oase entstand vor vier Jahren als Teil der Ökozone Pantin.
Sonntags kommen viele Familien in die Cité Fertile, um an der frischen Luft zu entspannen. Sowohl die Recyclerie als auch die Cité Fertile gelten als Orte, an denen die Pariser dem Trubel der Stadt entfliehen und Wege für eine nachhaltige Zukunft erkunden können. Neben Sommerfestivals bietet die Cité Fertile auch verschiedene Sportkurse an und dient als Forum für Umweltthemen. Ziel ist es, Ideen zur Nachhaltigkeit aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen.
Im Zuge der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2024 plant Paris zudem eine Reihe von Umweltveränderungen an den belebtesten Plätzen der Stadt. Die Regierung hofft, den Verkehr an Touristenattraktionen zu reduzieren und mehr Platz für Fußgänger zu schaffen. So soll beispielsweise das Gebiet rund um den Eiffelturm erweitert und landschaftlich gestaltet werden. Der Blick von der Spitze des Eiffelturms offenbart ein weitläufiges, grün bewachsenes Stadtgebiet.
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