Ministerpräsidentin Kallas wies den russischen Haftbefehl als Einschüchterungsversuch zurück und betonte, sie habe keine Angst.
„Der Haftbefehl soll mich nur einschüchtern und mich von meinen geplanten Entscheidungen abhalten. Es ist nur ein russischer Trick und nicht überraschend. Wir haben keine Angst“, sagte die estnische Premierministerin Kaja Kallas in einem Interview am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am 18. Februar in Deutschland.
Estnische Politiker müssen nur dann mit einer Verhaftung rechnen, wenn sie russischen Boden betreten. Ansonsten haben die Haftbefehle keine wirklichen Konsequenzen.
Das russische Innenministerium erließ am 13. Februar einen Haftbefehl gegen Ministerpräsident Kallas und den estnischen Außenminister Taimar Peterkop, hat aber noch keine Anklage gegen die beiden Beamten erhoben. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitierte eine Quelle mit der Aussage, Grund für die Festnahme sei die „Zerstörung oder Beschädigung von Denkmälern für sowjetische Soldaten“ in Estland gewesen.
Frau Kallas sagte jedoch, dass Spekulationen, sie könne nach den Parlamentswahlen im Juni den Posten der EU-Außenbeauftragten übernehmen, der Auslöser für den Haftbefehl gewesen seien.
„Die Russen haben das gehört. Deshalb haben sie den Haftbefehl erlassen, um das stärkste Argument zu untermauern, dass ich eine Provokateurin gegen Russland bin“, sagte sie.
Die estnische Premierministerin Kaja Kallas im Dezember 2021 in Brüssel, Belgien. Foto: Reuters
Frau Kallas ist seit Januar 2021 Ministerpräsidentin Estlands. Sie hat Russland wiederholt als „permanente Bedrohung für die Sicherheit westlicher Länder“ bezeichnet, dessen Isolation gefordert und den Abriss von Denkmälern aus der Sowjetzeit in Estland gebilligt, die zum Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen errichtet worden waren.
Estland ist seit dem Kriegsbeginn Russlands im Februar 2022 ein überzeugter Unterstützer der Ukraine, und Frau Kallas hat auch eine herausragende Rolle dabei gespielt, mehr Unterstützung für die Ukraine durch die EU zu fordern.
Auf die Frage nach der Möglichkeit, in Zukunft eine Rolle in der EU zu übernehmen, betonte Frau Kallas: „Darüber denken wir nicht nach. Ich bin die Premierministerin von Estland.“
Thanh Tam (Laut Reuters )
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