Am 24. Juni um 10 Uhr (Ortszeit) erhöhte das Nationale Meteorologische Zentrum Chinas (NMC) die Starkregenwarnstufe des Landes von Orange auf Rot, die höchste Stufe. Dies ist zugleich die erste rote Warnung vor Starkregen in China in diesem Jahr. Diese strenge Warnstufe blieb auch am Morgen des 25. Juni bestehen.

Laut NMC kam es seit dem 17. Juni kontinuierlich zu schweren Regenfällen im Mittel- und Unterlauf des Jangtse. In einigen Gebieten der Provinzen Anhui, Zhejiang, Jiangxi, Hubei und Hunan erreichte die Gesamtniederschlagsmenge 250 bis 500 mm, an manchen Orten, wie beispielsweise in Changde (Hunan) oder Huangshan (Anhui), sogar 500 bis 740 mm.
Die Agentur prognostiziert, dass sich das Kerngebiet dieses starken Regens in den nächsten drei Tagen vom Mittel- und Unterlauf bis in den Norden der südlichen Küstenregion des Jangtsekiang ausbreiten wird. Die Gesamtniederschlagsmenge wird den historischen Durchschnitt für denselben Zeitraum übersteigen. Die Agentur sieht sich gezwungen, die zuständigen Abteilungen zu ermahnen, angesichts des starken Regens gute Notfall- und Rettungsarbeiten durchzuführen, Versammlungen abzusagen, Schulen zu schließen und bei Bedarf Urlaub zu nehmen.
In der Hauptstadt der Provinz Hunan fielen am 24. Juni zwischen 9 und 10 Uhr morgens 65,1 mm Regen und brachen damit den lokalen Rekord für die höchste Niederschlagsmenge innerhalb einer Stunde im Juni. Die Gesamtniederschlagsmenge innerhalb einer Stunde erreichte 768 Millionen Kubikmeter, das entspricht dem 54-fachen Volumen des Westsees im chinesischen Hangzhou. Viele U-Bahn-Linien mussten ihren Betrieb einstellen. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge in dieser Region erreichte 183,3 mm, fast 50 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In einigen Gebieten in Zentral- und Nordchina betrug sie sogar ein- bis zweimal so viel.
Bis gestern Morgen wurden rund 64.000 Menschen aus fünf Städten der ostchinesischen Provinz Anhui evakuiert. Unterdessen stieg der Wasserstand in der Provinz Zhejiang, ebenfalls im Osten des Landes, weiter an. Der Xin'anjiang- Stausee in der Stadt Hangzhou in dieser Provinz musste seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1959 bereits zum achten Mal Hochwasser ablassen. Mit einem Gesamtfassungsvermögen von 21,6 Milliarden Kubikmetern ist er der größte Stausee Ostchinas.
Da schwere Regenfälle zu hohen Verlusten an Menschenleben und Sachwerten geführt haben, hat die chinesische Finanzaufsichtsbehörde die Versicherungswirtschaft aufgefordert, die Menschen im Süden des Landes für die Überschwemmungen zu entschädigen. Bis zum Mittag des 24. Juni waren bei den Versicherungsunternehmen 23.600 Schadenersatzforderungen für durch schwere Regenfälle verursachte Schäden in Höhe von insgesamt 833 Millionen Yuan (ca. 115 Millionen US-Dollar) eingegangen.
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