Kiew und die EU suchen nach einer „neuen Route“ für Getreide aus dem Schwarzen Meer; dies wird Auswirkungen auf die Nachbarn der Ukraine haben

Am 2. Oktober diskutierten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in Kiew über mögliche alternative „Korridore“ für Getreideexporte aus dem osteuropäischen Land.

Der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell (links), und der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nehmen am 2. Oktober an einer Pressekonferenz in Kiew teil. (Quelle: AFP)

Im Juli 2023 zog sich Russland aus einem von den Vereinten Nationen unterstützten Abkommen zurück, das Exporte aus der Ukraine über drei Schwarzmeerhäfen erlaubte. Seitdem hat Kiew im Schwarzen Meer einen sogenannten temporären humanitären Korridor für Getreideexporte eingerichtet.

Aus dem Büro von Präsident Selenskyj hieß es, er und Frau Von der Leyen hätten sich zudem darauf geeinigt, einen „konstruktiven Dialog“ über die Bemühungen zur Aufhebung der von einigen Nachbarn der Ukraine verhängten Beschränkungen für Getreideimporte aufrechtzuerhalten.

Zuvor hatte Kiew die Europäische Union (EU) dazu aufgerufen, eine Initiative für den regelmäßigen Getreideexport über einen neuen Seekorridor im Schwarzen Meer zu unterstützen, da es zwischen Kiew und einigen Anrainerstaaten zu Meinungsverschiedenheiten über Getreidelieferungen kommt.

Die Ukraine drängt auf die Unterstützung dieser Route, seit Moskau ein Abkommen zur Gewährleistung eines sicheren Getreidetransits durch das Schwarze Meer aufgekündigt hat.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, betonte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba, dass der Korridor „mit voller Kapazität betrieben werden kann“, wenn die EU und die Ukraine ihre Kräfte bündeln, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Der ukrainische Außenminister machte jedoch keine Angaben dazu, welche Unterstützung Kiew von der Allianz erwartet.

Nach der Kündigung des Abkommens wurden große Mengen ukrainischen Getreides in die EU exportiert. Dies führte zu einem Rückgang der Getreidepreise in den Importländern und zu Protesten in einigen Ländern, darunter Polen. Warschau verlängerte sein Importverbot für Getreide aus Kiew und vertiefte damit die Kluft zwischen beiden Seiten.

Polen ist einer der stärksten Unterstützer der Ukraine und seit dem Beginn der russischen Militärkampagne in der Ukraine im Februar 2022 einer der wichtigsten Waffenlieferanten Kiews.

Quelle: https://baoquocte.vn/kiev-eu-tim-duong-di-moi-cho-ngu-coc-tren-bien-den-se-co-tac-dong-toi-cac-nuoc-lang-gieng-ukraine-244576.html