Ehemaliger argentinischer Präsident wegen Frauenmissbrauchs während seiner Amtszeit angeklagt

(CLO) Der ehemalige argentinische Präsident Alberto Fernandez, der behauptet, ein Pionier der feministischen Bewegung zu sein, wurde beschuldigt, seine Frau während seiner Amtszeit mehrfach geschlagen zu haben.

Bundesrichter Julián Ercolini entschied am Montag (17. Februar), dass genügend Beweise vorlägen, um den ehemaligen argentinischen Präsidenten Alberto Fernandez wegen Gewalttaten gegen die ehemalige First Lady Fabiola Yanez offiziell anzuklagen.

Alberto Fernandez, ehemaliger Präsident Argentiniens, und seine Frau. Foto: EFE

Darüber hinaus entschied Richter Ercolini, 10 Millionen Pesos (ca. 8 Millionen US-Dollar) aus dem Vermögen von Herrn Fernandez einzufrieren. Gleichzeitig erließ er eine Verfügung, die dem ehemaligen Präsidenten jeglichen Kontakt zu Frau Yanez untersagte und ihn verpflichtete, den Richter zu benachrichtigen, wenn er ins Ausland reiste.

Das Urteil wurde nach siebenmonatigen Ermittlungen verkündet. Alles begann im August letzten Jahres, als Frau Yanez ihren Mann jahrelanger häuslicher Gewalt beschuldigte. Daraufhin leitete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Herrn Fernandez ein, um den Fall aufzuklären.

Nachdem Herr Fernandez 2019 zum Präsidenten gewählt worden war, „setzte sich die körperliche Gewalt fort und eskalierte, genauer gesagt, nachdem Frau Yanez schwanger wurde (Ende Juli/Anfang August 2021), in Form von Würgen, Schütteln, Ohrfeigen und Schlägen, die ihr körperliche Schäden zufügten“, sagte Richter Ercolini.

Zu den Beweismitteln, die der Richter berücksichtigte, gehörten WhatsApp-Gespräche zwischen Yanez und der persönlichen Sekretärin des damaligen Präsidenten (mit Fotos ihrer Verletzungen), die Aussage von Yanez, ärztliche Atteste und bestätigende Aussagen von Familie und Freunden.

Laut Richter Ercolini hat die ehemalige First Lady Yanez durch acht Jahre „psychischen und physischen Missbrauchs“ „psychische Schäden erlitten, die zu einer dauerhaften Verschlechterung ihres Gesundheitszustands geführt haben“.

Der 65-jährige Fernandez war von 2019 bis 2023 Präsident Argentiniens. Während seiner Amtszeit bezeichnete sich Fernandez selbst als Argentiniens „erster Feminist“ und gründete ein Frauenministerium, um gegen Missbrauchstäter vorzugehen.

Herr Fernandez kann Berufung einlegen. Der Fall wird erst nach einer Entscheidung eines höheren Gerichts vor Gericht verhandelt. Dieses Verfahren könnte Jahre dauern. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Höchststrafe von 18 Jahren Gefängnis.

Quang Anh (laut Wall Street Journal, AP)

Quelle: https://www.congluan.vn/former-argentina-president-is-charged-with-charge-post335074.html