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Der diesjährige Weltumwelttag am 5. Juni steht unter dem Motto „Lösungen gegen die Plastikverschmutzung“ und lautet „Besiege die Plastikverschmutzung“. Die Hauptveranstaltung findet in Zusammenarbeit mit den Niederlanden in der Elfenbeinküste statt.
Eine Anlage zum Sortieren von Plastikmüll für das Recycling in Bangladesch |
Es wird nur sehr wenig Plastikmüll recycelt.
Die Elfenbeinküste und die Niederlande gelten als zwei der Länder, die sich aktiv mit der Herausforderung der Plastikverschmutzung auseinandersetzen und auf die Vorteile einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe hinarbeiten.
Die niederländische Regierung hat ehrgeizige Maßnahmen zum Plastik-Lebenszyklus ergriffen. Sie hat sich zudem der globalen Selbstverpflichtung zur New Plastics Economy angeschlossen und ist Mitglied der Globalen Partnerschaft gegen Plastikverschmutzung und Meeresmüll. Die Elfenbeinküste hat Plastiktüten seit 2014 verboten und ist auf recycelbare, biologisch abbaubare Verpackungen umgestiegen. Abidjan, die größte Stadt der Elfenbeinküste, hat sich zu einem Zentrum für Start-ups entwickelt, die nach Lösungen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung suchen.
2023 jährt sich der erste Weltumwelttag 1973 zum 50. Mal. In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich die Plastikverschmutzung zu einem globalen und alarmierenden Problem entwickelt. Sie erhöht nicht nur die CO2-Emissionen, sondern bedroht auch die Artenvielfalt, insbesondere das Überleben des Meereslebens. Mikroplastik wurde in menschlichem Blut, Muttermilch, Plazenta und den Mägen von Seevögeln nachgewiesen. Schätzungsweise nimmt jeder Mensch auf der Erde jährlich mehr als 50.000 Plastikpartikel zu sich, und wenn man das Einatmen mit einbezieht, sind es sogar noch mehr.
Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat sich die jährliche Plastikproduktion in den letzten 20 Jahren auf 460 Millionen Tonnen mehr als verdoppelt und wird sich in den nächsten 40 Jahren verdreifachen, wenn nicht dringend Maßnahmen ergriffen werden. Schätzungsweise 66 % des jährlich produzierten Plastiks landen nach ein- oder zweimaligem Gebrauch in der Umwelt, während weniger als 10 % recycelt werden. UNEP weist darauf hin, dass weltweit nur etwa 9 % des Plastikmülls recycelt werden. Bis zu 22 % aller Plastikmaterialien werden unsachgemäß entsorgt und landen im Müll.
Die nicht nachhaltige Produktion muss gestoppt werden.
Zuvor hatten die Delegationen der 175 Länder des Zwischenstaatlichen Verhandlungsausschusses (IPCC) während der fünftägigen Gespräche in Paris über Kontrollmaßnahmen zur Vermeidung der Plastikverschmutzung diskutiert. Sie erwogen zudem, ob nationale Pläne für jedes Land entwickelt oder globale Ziele zur Bekämpfung des Problems festgelegt werden sollten. Am Ende des Treffens einigten sich die Ländervertreter darauf, einen Entwurf auszuarbeiten, der bald zu einem rechtsverbindlichen Vertrag werden könnte und die Ansichten vieler Länder widerspiegelt, wenn die nächste Verhandlungsrunde im November beginnt.
Allerdings konzentrieren sich die Beteiligten offenbar eher auf die Umweltverschmutzung als auf die Reduzierung der Plastikproduktion. Analysten zufolge besteht das Hauptziel darin, die Produktion neuen Plastiks zu reduzieren und die umweltschädlichsten und gesundheitsschädlichsten Produkte so schnell wie möglich zu verbieten. In einer Videobotschaft an das Treffen forderte der französische Präsident Emmanuel Macron die Verhandlungsländer auf, das „globalisierte und nicht nachhaltige“ Produktionsmodell zu beenden, bei dem reiche Länder Plastikmüll in ärmere Länder exportieren.
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