Umstieg auf Elektrofahrzeuge: Wer will, kann es schaffen

Die Entwicklung von Elektrofahrzeugen ist ein Trend, den viele Länder weltweit umsetzen, darunter auch Vietnam. In vielen Großstädten wie Hanoi, Ho-Chi-Minh-Stadt usw. tauchen immer häufiger Bilder von Elektrobussen und Elektrotaxis auf.

Die Fahrgäste unterstützen diese Elektrobuslinie als Transportmittel nachdrücklich - Foto: BE HIEU

Die beiden größten Städte des Landes haben außerdem ein Projekt zur Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs von fossilen Brennstoffen auf Elektrizität mit einem Zeitplan von 2030 bis 2035, bei dem es ausschließlich Elektrobusse geben soll.

Allerdings ist bei diesem Umstellungsprozess mit zahlreichen Problemen zu rechnen, beispielsweise bei der Planung von Ladestationen, Subventionsmechanismen und Förderrichtlinien für Unternehmen, die die Umstellung durchführen.

Elektrobusse sind modern, aber noch nicht weit verbreitet.

Im Gespräch mit Tuoi Tre erklärte die außerordentliche Professorin Dr. Bui Thi An, Mitglied der 13. Nationalversammlung, dass Überwachungsdaten und Medienberichte der letzten Jahre in Hanoi und einigen nördlichen Provinzen zeigten, dass die Luftverschmutzung sehr besorgniserregend sei. Selbst im Herbst sei die Luft noch verschmutzt, was die menschliche Gesundheit stark beeinträchtige.

Neben Verkehrsmitteln, die fossile Brennstoffe (Benzin, Öl) nutzen, gibt es weitere Emissionsquellen wie Bauarbeiten, den Transport von Baumaterialien, die Verbrennung von Stroh, Schornsteine in Industriegebieten, Handwerksdörfern usw. Es ist notwendig, Lösungen zur Lösung des Luftverschmutzungsproblems synchron umzusetzen. Darüber hinaus ist es notwendig, die Ursachen genau zu bewerten und Lösungen für jede Art von Ursache und Quelle von Emissionen vorzuschlagen, die Luftverschmutzung verursachen.

Laut Frau An sind mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeuge eine der Ursachen für die starke Luftverschmutzung in städtischen Gebieten mit hoher Verkehrsdichte. In den letzten Jahren haben Großstädte wie Hanoi Lösungen entwickelt, um die durch Fahrzeuge verursachte Umweltverschmutzung zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise Pilotprogramme, bei denen alte Motorräder durch neue ersetzt und teilweise finanziell unterstützt werden, oder städtische Fahrraddienste.

Allerdings sei laut Frau An trotz vieler Maßnahmen und Lösungen der Anteil von Elektrobussen noch immer gering. Die Parkplätze für Elektrobusse seien nicht besonders praktisch, was den öffentlichen Nahverkehr weniger attraktiv mache.

Hanoi bereitet sich auf den Ausbau der Infrastruktur für den öffentlichen Nahverkehr vor, beispielsweise durch Investitionen in Busbahnhöfe und Fischgrätenstraßen, die Bezirke und Regionen verbinden. Hoffentlich wird Hanois Wunsch, die durch Verkehrsmittel verursachten Emissionen und die Luftverschmutzung zu reduzieren, in den kommenden Jahren schrittweise umgesetzt, wie es sich die Bevölkerung wünscht.

In Ho-Chi-Minh-Stadt werden im Jahr 2022 Elektrobusse auf der ersten subventionierten Route (Route D4) von der Vinbus Ecological Transport Company Limited – einer Niederlassung der Vingroup Corporation in Ho-Chi-Minh-Stadt – als Pilotprojekt eingesetzt.

Nach Einschätzung des Volkskomitees von Ho-Chi-Minh-Stadt hat die Elektrobuslinie D4 seit ihrer Inbetriebnahme trotz vieler Schwierigkeiten und Herausforderungen positive Signale gebracht, beispielsweise: Das Transportvolumen der Linie hat sich schrittweise erhöht, es gab viele Komplimente und gute Kritiken hinsichtlich der Servicequalität, der modernen Fahrzeuge und der Emissionsfreiheit.

Aufgrund zahlreicher Probleme war der Ausbau weiterer Elektrobuslinien in Ho-Chi-Minh-Stadt jedoch nicht möglich. Ein weiteres positives Zeichen ist nicht nur das Aufkommen von Elektrobussen, sondern auch die zunehmende Anzahl von Elektro-Pkw auf den Straßen von Ho-Chi-Minh-Stadt.

Ocp – Elektrobus E10 vom Flughafen Noi Bai zum Wohngebiet Ocean Park (Hanoi) – Foto: TTD

Dringend Mechanismen zur Unterstützung von Elektrofahrzeugen aufbauen

Zurück zur Geschichte der Elektrobusse in Ho-Chi-Minh-Stadt: Trotz positiver Kritiken gibt es immer noch viele Probleme, die eine Ausweitung der Umsetzung verhindern. Daher wird das Projekt, bis 2030 in Ho-Chi-Minh-Stadt und bis 2035 in Hanoi 100 % der Busse, die fossile Brennstoffe verwenden, auf Elektrofahrzeuge umzustellen, kein einfaches Unterfangen sein.

Einer der Gründe für die mangelnde Verbreitung von Elektrobussen liegt darin, dass die Investitionskosten für Elektrobusse deutlich höher sind als für andere Busse. Gleichzeitig gilt die Subventionsrate für Elektrobuslinien in Ho-Chi-Minh-Stadt derzeit als niedrig (ca. 44,1 %) und beträgt nur etwa zwei Drittel der Subventionsrate für Diesel- und CNG-Busse (66,4 %).

Ein weiteres Problem, das viele Unternehmen beunruhigt, ist die Frage der Ladestationen, da derzeit keine Planung für Ladestationen erfolgt. Diese Ladestationen müssen geplant, in sie investiert und sinnvoll verteilt werden, um den Anforderungen der zukünftigen Entwicklung von Elektrofahrzeugen gerecht zu werden.

Die gute Nachricht ist, dass die Zentralministerien die oben genannten Inhalte bereits eingesehen und zahlreiche Treffen abgehalten haben, um Lösungen zu diskutieren. Konkret sagte der stellvertretende Bauminister Bui Xuan Dung bei einem kürzlich abgehaltenen Treffen zur Umsetzung von Strategien zur Entwicklung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und von Ladestationen für Elektrofahrzeuge, dass die Inhalte zu Ladestationen/-säulen für Elektrofahrzeuge in den Gesetzentwurf zur Stadt- und Landplanung sowie zur Planung städtischer und ländlicher Systeme integriert werden. Es wird erwartet, dass die zuständigen Behörden den Entwurf vor 2026 zur Verkündung vorlegen.

Vizepremierminister Tran Hong Ha beauftragte das Verkehrsministerium bei dem Treffen außerdem, sich mit den zuständigen Ministerien, Zweigstellen und Kommunen abzustimmen, um Maßnahmen zur Förderung und Unterstützung der Umstellung auf Elektro- und Ökokraftstofffahrzeuge für produzierende, importierende und nutzende Unternehmen zu prüfen und vorzuschlagen. Darüber hinaus sollten Maßnahmen ergriffen werden, um Investoren in Ladestationen/-säulen für Elektrofahrzeuge in Bezug auf Grundstücke, Planung, Steuern, Gebühren usw. zu unterstützen.

Zu diesem Thema erklärte Professorin Dr. Bui Thi An, dass für die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf Elektrofahrzeuge in Hanoi und vielen anderen Städten eine Sozialisierung notwendig sei. Dafür müssten Investoren gewonnen und die Interessen von Unternehmen, Bevölkerung und Staat in Einklang gebracht werden. Darüber hinaus gebe es politische Maßnahmen, die Unternehmen unterstützen und die Voraussetzungen für Investoren schaffen, sich an der Sozialisierung des Verkehrssektors zu beteiligen und Gewinne zu erzielen.

„Wie steht es beispielsweise mit Krediten und Darlehen und wie lassen sich günstige Steuerbedingungen schaffen? In der Anfangsphase, wenn Unternehmen an der Sozialisierung teilnehmen, machen sie oft Verluste. Deshalb sollte es eine Politik geben, die durch Steuern günstige Bedingungen schafft. Schaffen Sie günstige Bedingungen, damit Unternehmen gewinnbringend investieren, überleben und sich entwickeln können“, sagte Frau An.

Die Entwicklung umweltfreundlicher Verkehrsmittel ist ein Trend. Frau An ist daher der Ansicht, dass es einen gemeinsamen Fahrplan für die Umsetzung braucht. Mit der Zusage des Premierministers auf der COP26 muss Vietnam die Nettoemissionen bis 2050 auf Null reduzieren. Grüne Entwicklung, grüne Wirtschaft, grüner Verkehr … sind daher unvermeidliche Trends.

Eine grüne Entwicklung trägt dazu bei, Emissionen zu reduzieren, Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung des Landes zu schaffen, die Umweltqualität zu verbessern und die soziale Sicherheit zu erhöhen. Dies ist ein doppelter Vorteil. Die Entwicklung einer grünen Wirtschaft und eines grünen Verkehrs ist jedoch nicht einfach, da sie eine Änderung der Gewohnheiten, des Denkens und der Technologie erfordert. Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge ist nicht einfach, aber mit Entschlossenheit ist sie machbar.

* Herr NGO HAI DUONG (Leiter der Abteilung für Straßentransportmanagement, Verkehrsministerium von Ho-Chi-Minh-Stadt):

Viele Unterstützer für die Umstellung von Elektrobussen und grüne Energie in Ho-Chi-Minh-Stadt

Das Ministerium hat zahlreiche optimale Lösungen untersucht und vorgeschlagen, um Unternehmen bei Investitionen in umweltfreundliche Busse und deren Umstellung zu unterstützen und zu fördern. Dazu gehört die Förderung eines Darlehens in Höhe von maximal 85 % der Gesamtinvestition des Projekts sowie eines maximalen Zinssatzes von 300 Milliarden VND pro Projekt. Darüber hinaus ist der Darlehenszinssatz während der gesamten Laufzeit auf 3 % festgelegt. Die Differenz zwischen dem zur Berechnung der Förderhöhe herangezogenen Zinssatz und dem festen Darlehenszinssatz wird aus dem Stadthaushalt finanziert.

Im Rahmen der Investitionspolitik für Ladestationen dürfen Einheiten bis zu 70 % der gesamten Projektinvestition leihen, wobei der Staat 50 % des Zinssatzes übernimmt. Der maximale Zinsunterstützungskreditbetrag beträgt 200 Milliarden VND pro Projekt. Um insbesondere Unternehmen zu fördern, hat das Verkehrsministerium von Ho-Chi-Minh-Stadt vorgeschlagen, über einen Zeitraum von 10 Jahren Ausschreibungen für Buslinien zu organisieren, die Strom und Ökostrom nutzen. Dadurch sollen die Stückpreise für öffentliche Personenbeförderungsdienste gesenkt und die jährliche Subventionshöhe aus dem Haushalt von Ho-Chi-Minh-Stadt verringert werden.

* Dr. LE DANG DOANH (Wirtschaftsexperte):

Der Fördermechanismus für Elektrobusse muss für Investoren attraktiv sein

Wenn wir die Zahl der Elektrobusse erhöhen wollen, muss die Regierung zunächst die Möglichkeit prüfen, Elektrobusse zu vergüten und zu subventionieren, um einen attraktiven Mechanismus für Investoren zu schaffen. Das Elektrobusnetz muss bequemer und dichter gestaltet werden. Und es müssen Maßnahmen ergriffen werden, die Studenten, Arbeitern und Büroangestellten eine stärkere Nutzung ermöglichen.

Es sollte Anreize für private Unternehmen geben, zu investieren. Dafür sollten PPP-Modelle (öffentlich-private Partnerschaften) genutzt werden. Es gilt, Investitionen und Konsum anzulocken und Kampagnen zu starten, um die Menschen zur Nutzung von Elektrobussen zu ermutigen und sie zu ermutigen, täglich mit dem Auto zu fahren.

Quelle: https://tuoitre.vn/chuyen-doi-sang-xe-dien-quyet-tam-se-lam-duoc-20241102081043126.htm