Ukrainischer Präsident reist durch Europa, um für „Siegesplan“ zu werben

Nach Gesprächen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer und NATO-Generalsekretär Mark Rutte in London traf sich Herr Selenskyj kurz darauf in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der mit seinem Besuch ukrainischer Soldaten bei der Ausbildung in Frankreich ein starkes Signal der Unterstützung für die Ukraine aussandte.

Im sozialen Netzwerk X sagte Präsident Selenskyj, er habe den Siegesplan der Ukraine mit Premierminister Starmer „im Detail dargelegt“ und fügte hinzu: „Wir haben vereinbart, bei der Umsetzung dieses Plans gemeinsam mit unseren Verbündeten zusammenzuarbeiten.“

Aus dem Büro von Premierminister Starmer in der Downing Street hieß es, die Staats- und Regierungschefs hätten den detaillierten Plan, die Herausforderungen, vor denen die Ukraine im kommenden Winter stehe, und „wie Investitionen in die Sicherheit unseres Landes jetzt die umfassendere europäische Sicherheit für künftige Generationen unterstützen werden“ erörtert.

Der ukrainische Präsident traf sich auch mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Später sagte er, die beiden hätten über die transatlantische Zusammenarbeit und den militärischen Aufmarsch der Ukraine gesprochen. Er nannte keine Einzelheiten, twitterte aber: „Dies sind Schritte, die die besten Voraussetzungen für die Wiederherstellung eines gerechten Friedens schaffen.“

Der britische Premierminister Keir Starmer (Mitte), NATO-Generalsekretär Mark Rutte (rechts) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen sich am 10. Oktober in der Downing Street 10 in London. Foto: AP

Herr Selenskyj hatte geplant, seinen Entwurf bei einem Wochenendtreffen westlicher Staats- und Regierungschefs in Deutschland vorzustellen, doch die Veranstaltung wurde verschoben, nachdem Herr Biden wegen des Hurrikans Milton in Florida nicht teilnehmen konnte.

Anschließend unternahm Herr Selenskyj eine kurze Tour durch die europäischen Hauptstädte, die zu den treuesten Verbündeten der Ukraine außerhalb der Vereinigten Staaten zählen.

In Paris besprachen Macron und Selenskyj den Plan im Élysée-Palast des französischen Präsidenten. Selenskyj sagte später, er werde im November „alle Einzelheiten“ bekannt geben und befinde sich in Gesprächen mit Verbündeten über die Sicherung weiterer Militärhilfe , die es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen soll, weitreichende Angriffe durchzuführen.

Die Ukraine verlangt von ihren westlichen Verbündeten die Erlaubnis, mit von ihr gelieferten Langstreckenwaffen tief im Inneren Russlands zuzuschlagen. Einige Verbündete, darunter Großbritannien und Frankreich, scheinen dazu bereit zu sein, doch die USA zögern weiterhin, den Konflikt zu eskalieren.

Am 10. Oktober traf sich Selenskyj dann in Rom mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die Italiens volle und kontinuierliche Unterstützung zusicherte, „um Kiew die bestmögliche Ausgangsposition für den Aufbau eines gerechten und dauerhaften Friedens zu verschaffen“, so Meloni.

Frau Meloni sagte, das Treffen habe die Gelegenheit geboten, die Lage vor Ort und „die dringendsten militärischen, finanziellen und humanitären Bedürfnisse der Ukraine sowie bevorstehende diplomatische Initiativen und Wege zur Beendigung des Konflikts“ zu erörtern.

Sie fügte hinzu, dass Rom auch künftig seine Rolle beim Wiederaufbau der Ukraine spielen werde, und gab den Termin der nächsten Ukraine-Wiederaufbaukonferenz bekannt, die im Juli 2025 in Rom stattfinden wird.

Herr Selenskyj betonte, dass seine Priorität darin bestehe, die Position der Ukraine mit Hilfe internationaler Partner zu stärken und die notwendigen Voraussetzungen für diplomatische Aktivitäten zu schaffen.

Am 11. Oktober wird Selenskyj Papst Franziskus zu einer halbstündigen Audienz treffen. Später am Tag wird er in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammentreffen.

Um den Konflikt mit Russland bis 2022 fortsetzen zu können, ist die Ukraine in hohem Maße auf westliche Unterstützung angewiesen, darunter Militär- und Finanzhilfen in zweistelliger Milliardenhöhe.

Die Reise von Herrn Selenskyj findet zu einer Zeit statt, in der Russland immer tiefer in die Region Donezk in der Ostukraine vordringt und lebenswichtige Infrastruktur mit Luftangriffen angreift.

Herr Selenskyj sagte am 9. Oktober, der Siegesplan ziele darauf ab, die Ukraine „sowohl geopolitisch als auch auf dem Schlachtfeld“ zu stärken, bevor es zu einem Dialog mit Russland komme.

Ngoc Anh (laut AP)

Quelle: https://www.congluan.vn/tong-thong-ukraine-di-khap-chau-au-de-quang-ba-ke-hoach-chien-thang-post316345.html