Die besondere Geschichte hinter dem Junggesellenbrotwagen
Báo Thanh niên•21/12/2024
Dao Thi Kieu Oanh (25) aus der Provinz Dong Thap hat einen Universitätsabschluss in Marketing, bereitet aber jeden Tag sorgfältig Zutaten für Brot, Reisnudeln usw. vor und schiebt dann ihren Karren zum Verkauf. Laut Oanh gab es in den letzten acht Monaten keinen Tag, an dem sie ihre Entscheidung bereut hätte.
Erwartungen der Familie
Oanhs Eltern bauen auf dem Land Kirschen zum Verkauf an und ihr monatliches Einkommen reicht gerade zum Lebensunterhalt. 2017 bestand Oanh die Aufnahmeprüfung an der Universität für Finanzen und Marketing in Ho-Chi-Minh-Stadt. Als älteste Schwester der Familie hat Oanh hohe Erwartungen, daher war der Brotverkauf für ihre Eltern ein ... Schock. Oanh sagte, als sie anfing, Marketing zu studieren, merkte sie, dass es nicht das Richtige für sie war. Sie gab zu, dass sie sich bei der Wahl des Hauptfachs von Freunden und Lehrern beraten ließ ..., aber sie selbst war sich noch nicht sicher. „Diese Branche braucht junge Leute, die dynamisch und wendig sind und hohem Druck standhalten können. Diese Anforderung steht im völligen Widerspruch zu meiner Persönlichkeit“, sagte Oanh.
Im Jahr 2022 schloss Oanh sein Studium der Marketingwissenschaften an der Ho Chi Minh City University of Finance and Marketing ab.
FOTO: NVCC
Als Oanh erkannte, dass sie das falsche Hauptfach studierte, wagte sie es nicht aufzugeben, weil sie Angst hatte, ihre Familie zu enttäuschen: „Wenn ich ein anderes Hauptfach studiere, kann meine Familie die Studiengebühren nicht bezahlen. Meine Eltern in meiner Heimatstadt arbeiten hart, ich kann es nicht ertragen, sie zu enttäuschen.“ Während ihres Studiums bat Oanh nach der Schule darum, als Brotverkäuferin zu arbeiten und erhielt 20.000 VND pro Stunde. Mit diesem Geld konnte Oanh Essen und Unterkunft bezahlen. Durch die Kommunikation mit den Kunden wurde Oanh mutiger und offener. Später nutzte Oanh diese Fähigkeiten, um einen eigenen Brotwagen zu besitzen. Im Jahr 2022 schloss Oanh ihr Marketingstudium an der Universität für Finanzen und Marketing in Ho-Chi-Minh-Stadt ab. Mit einem guten Abschluss bewarb sich das junge Mädchen bei einem Pharmaunternehmen im Distrikt 10 (Ho-Chi-Minh-Stadt). Hier bestand Oanhs Hauptarbeit aus Papierkram und dem Drucken von Dokumenten. Mit einem Gehalt von etwa 8 Millionen VND pro Monat kann Oanh nur über die Runden kommen und nicht für ihre Familie sorgen.
Meistere den Brotwagen
Der Bürojob war zu einschränkend und stressig, also kündigte Oanh im April 2024. Ursprünglich wollte das junge Mädchen eine andere Bürostelle finden. Doch plötzlich kamen Erinnerungen an die alten Zeiten zurück, als sie Brot verkaufte. Danach war Oanh fest entschlossen, einen eigenen Brotwagen zu besitzen. Mit dem Kapital von über zehn Millionen VND, das sie während ihrer Arbeit im Büro gespart hatte, kaufte Oanh einen Wagen, um Brot, Reisnudeln usw. zu verkaufen. Jeden Tag stehen Oanh und ihr jüngerer Bruder um 3 Uhr morgens auf, um Reisnudeln zuzubereiten, Frühlingszwiebelöl zu machen, Limettentee zu kochen … Dann verlassen sie um 5 Uhr morgens das gemietete Haus im Bezirk Binh Tan und bringen die Zutaten zum Verkauf in die Ly Thuong Kiet Straße, Bezirk 11 (HCMC). „Ich habe diesen Standort gewählt, weil dort viele Studenten und Passanten sind. Ich parke meinen Brotwagen in der Nähe“, erzählt Oanh.
Laut Oanh gab es in den letzten acht Monaten keinen einzigen Tag, an dem sie es bereut hat, Brot zu verkaufen.
FOTO: KIM NGOC NGHIEN
Oanh sagte, dass sie in den ersten Tagen nicht alle 10 Brote verkaufen konnten und Geld verloren. Einen ganzen Monat lang aßen die Oanh-Schwestern nicht verkauftes Brot anstelle von Reis. Im zweiten Monat besserte sich alles, sie verkauften alles und begannen, Gewinn zu machen. Oanh sagte, dass der Gewinn aus dem Verkauf von Brot und Reisnudeln mehr als 10 Millionen VND/Monat betrug, genug, um die Ausgaben zu decken und für ihren jüngeren Bruder zu sorgen, der gerade die High School abgeschlossen hatte. Seit ihre Schwester anfing, Brot zu verkaufen, ging Oanhs jüngerer Bruder, Dao Duy Anh Khoa (20 Jahre alt), ebenfalls nach Ho-Chi-Minh-Stadt, um zu helfen. „Früher habe ich mit der Arbeit in einem Büro gerade so über die Runden gekommen, aber jetzt kann ich mich um meinen jüngeren Bruder kümmern. Mein Bruder ist nicht sehr intelligent und kann nicht gut kommunizieren, deshalb ist es schwierig für ihn, einen Job zu finden“, sagte Oanh. Morgens geht sie verkaufen, ruht sich mittags ein paar Stunden aus und nachmittags bereitet Oanh weiter die Zutaten für den nächsten Tag vor. Auf die Frage: „Bereuen Sie es, Ihr Universitätsstudium aufgegeben zu haben, um Brot zu verkaufen?“, lächelte Oanh und antwortete: „Ich liebe diesen Job, ich finde ihn wegen der flexiblen Arbeitszeiten passend für mich. In den letzten acht Monaten gab es keinen Tag, an dem ich es bereut hätte, Brot zu verkaufen. Ich möchte mich weiterentwickeln und eine Bäckerei eröffnen.“
Mit ihrer Arbeit als Brotverkäuferin kann Oanh ihren Lebensunterhalt verdienen und sich um ihren jüngeren Bruder kümmern.
FOTO: KIM NGOC NGHIEN
Frau Le Thi Tien (50 Jahre alt) aus dem Bezirk Lap Vo in der Provinz Dong Thap sagte, sie sei schockiert gewesen, als sie hörte, dass ihre Tochter ihren Bürojob aufgegeben hatte, um mit einem Karren Brot zu verkaufen. „Oanhs Vater und ich waren fest entschlossen, unsere Tochter zur Schule zu schicken, damit sie dem Leben als Feldarbeiterin mit dunklem Gesicht und schwieligen Händen entgehen konnte. Aber sie wählte einen so schwierigen und beschwerlichen Weg, dass ich sehr traurig war. Wir versuchten, sie davon abzubringen, aber als mein Mann und ich ihre Entschlossenheit sahen, mussten wir unserem jüngsten Sohn sagen, er solle seiner älteren Schwester helfen.“ Im ersten Monat, als das Geschäft schleppend lief, riet Frau Tien Oanh mehrmals, zu ihrem Bürojob zurückzukehren. Oanh blieb jedoch entschlossen, ihrer Arbeit als Brotverkäuferin nachzugehen. „Jetzt, wo ich sehe, dass das Geschäft meiner Tochter stabil ist, fühle ich mich sicher. Jeder Job ist gut, solange er ehrlich ist“, sagte Frau Tien.
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